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Bürgenstock Winterfestival

Photo: Philipp Schmidli/ Bürgenstock Festival

“Die Nähe führt zu viel Spielspass und Musik . Am Donnerstag gehört der erste Block Maurice Ravel. Begleitet vom Pianisten José Gallardo singt Thomas Hampson «Don Quichotte à Dulcinée», Ravels letzte Komposition. Der amerikanische Bariton gibt diesen finalen Stücken ihr ganz eigenes Gepräge. Melancholisch und traurig zieht er durch das erste Lied. Gross schreitet das «Chanson épique». Seine gewaltige Stimme ist noch eindrücklicher in dieser Nähe. Ein tosendes Volumen, das erst auf dem letzten Wort, dem «Amen», eine sterbende Ruhe findet. Im Stile orientalischer Märchenerzähler schafft er hier ein ganz eigenes Kino.

Bilder, die er nahtlos, jetzt im Spiel mit Ottensamer, im «Kaddisch» weitermalt. Klagend und doch voller Hoffnung. Zum Schluss schlüpft er endgültig in die Rolle des Theatermannes. Mit viel Schalk führt er – erst kurz vor dem Konzert hat er spontan die Rolle übernommen – durch die fünf Märchen aus «Ma mère l’oye». Die Lust und der Spass sprechen ihm aus Gesicht und Stimme. Fast stiehlt der dem vierhändigen Pianospiel von Gallardo und Alice Sara Ott – sie hatte am Mittwochabend mit einem grossartigen «Regentropfen-Prélude» von Chopin ihren Moment – etwas die Show.”

Luzerner Zeitung