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Bachtrack: “mal stählend forsch, mal lyrisch fein zeigte sich Hampson als starker Erzähler”

Photo: Peter Meisel “Ein Stück amerikanische Kultur wollte der deutsche Immigrant Kurt Weill seiner neuen Heimat schenken, als er sich daran machte, Gedichte des großen amerikanischen Lyrikers Walt Whitman zu vertonen. In diesem Jahr würde Whitman seinen 200. Geburtstag feiern und daher ist es kein Zufall, dass der Whitman-Fan Thomas Hampson und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks den Dichter mit Weills Four Walt Whitman Songs bei ihrem Konzert im Herkulessaal würdigen wollten. Diese Gedichte, die Weill aus Whitmans Opus magnum Leaves of Grassaussuchte, verarbeiten die Erlebnisse des amerikanischen Bürgerkrieges. Berühmt geworden ist die posthume Hommage „Oh Captain, my Captain“ an den Präsidenten Lincoln, dem sich Whitman sehr verbunden fühlte. Weill gestaltet aus den Texten Lieder mit typisch amerikanischem Charakter, die stark von Weills Arbeiten für das Musiktheater beeinflusst sind. Eine gewisse Prise Broadway können die Lieder besonders in der orchestrierten Version nicht verleugnen. Für den Entertainer Hampson boten die Lieder daher erwartungsgemäß viel Möglichkeit, diesen mit seiner Ausdruckskraft plastische Eindringlichkeit zu verleihen. Hampson ist bei all seinen Verdiensten um die Liedkunst zu allererst Opernsänger mit enormem schauspielerischem Talent. Mal stählend forsch, mal lyrisch fein zeigte sich Hampson als starker Erzähler.” Bachtrack